Diese Information stammt zumindest von Axolile Notywala, Oppositionspolitiker der GOOD Partei in Kapstadts Parlament. In einem Statement erwähnt er, dass die Stadt in ihrem neuen Haushaltsentwurf eine Mieterhöhung von 13% für die kommunalen Wohnungen plant. Der erste Haushaltsentwurf wurde vor zwei Wochen, etwas überraschend, nicht ins Parlament eingebracht. Die Regierung wollte Tariferhöhungen u.a. für die Müllentsorgung oder Elektrizität an den Wert jedes einzelnen Grundstücks binden. Damit hätten Menschen mit wertvollen Grundstücken mehr zahlen müssen als Menschen, die keine wertvollen Grundstücke besitzen. Der Protest aus der besitzenden Klasse scheint allerdings so groß gewesen zu sein, dass sich die Regierung nun doch etwas mehr Zeit gegeben hat, um Änderungen am Haushalt vorzunehmen und diesen dann später zu verabschieden. Dabei ist der Frust von Menschen aus der (unteren) Mittelschicht nur zu verstehen. Viele haben sich nach dem Ende der Apartheid ein günstiges Grundstück gekauft und sollen jetzt deutlich mehr zahlen, weil ihr Grundstückspreis über die letzten Jahre enorm gestiegen ist und obwohl ihr Einkommen gleichzeitig nicht gestiegen ist.

Nun soll der neue Haushaltsentwurf demnächst präsentiert werden und der Kapstädter Regierung ist in den letzten Wochen eingefallen, dass sie die Mieten von den ärmsten Menschen nicht nur um 4% (wie zuerst geplant), sondern um fast 13% erhöhen können. Viele dieser kommunalen Wohnungen sind ehemalige Wohnungsblöcke aus der Apartheidszeit, die in den Cape Flats, in Orten wie Lavender Hill, Manenberg oder Hanover Park zu finden sind. Diese Wohnungen sind für Menschen mit sehr niedrigem Einkommen. Der Grund für die Mieterhöhung ist, dass die Mieten der kommunalen Wohnungen im Vergleich zu anderen Städten Südafrikas niedriger sein sollen. Es ist mir bisher nicht gelungen herauszufinden, wie hoch die Mieten der kommunalen Wohnungen in anderen Städten sind. Als Beispiel, in Lavender Hill kostet eine 2 Zimmerwohnung im Erdgeschoss in einem kommunalen Wohnungsblöck R3500. Ein Mensch, der 45 Stunden pro Woche arbeitet und den Mindestlohn von R28,79 pro Stunde erhält, hat am Ende ein Monatsgehalt von R5610 (ca.280€).

Es bleibt abzuwarten, wie der neue Haushaltsentwurf der Stadt Kapstadt ausfallen wird und ob darin tatsächlich eine Mieterhöhung für die kommunalen Wohnungen vorgesehen ist. Sollte es jedoch dazukommen, wäre es ein harter Schlag gegen die Unterschicht Kapstadts.

DA VOTES TO RAISE RENT FOR THE POOR IN CAPE TOWN – For Good