Ich habe mich in den letzten Wochen viel mit der Frage beschäftigt, ob ich Kapstadt als sicher bezeichnen würde oder nicht. Der Hype um Kapstadt ist auch an meinem Freundeskreis nicht vorbeigegangen und da ich der „Kapstadt-Experte“ in meinem Umfeld bin, wurde ich natürlich häufiger gefragt, ob Kapstadt sicher sei. Meistens habe ich wahrscheinlich sehr allgemein geantwortet, dass man sich an Grundregeln halten muss, aber es tagsüber in touristischen Gebieten sehr sicher ist, weil die Polizei und genügend Sicherheitspersonal präsent ist. Vom abendlichen Spaziergang hätte ich allerdings wahrscheinlich eher abgeraten. Dazu muss ich sagen, dass es natürlich auch davon abhängt, vor welcher Art von Kriminalität Menschen Angst haben. Die Wahrscheinlichkeit erschossen zu werden, weil du zwischen die Fronten von zwei Gangs gerätst, ist in den touristischen Gebieten ausgeschlossen, aber der Diebstahl deines Handys ist umso wahrscheinlicher, wenn man nicht aufpasst. Mir persönlich ist tatsächlich noch nie etwas passiert und auch den allermeisten Touristen nicht. So unsicher scheint es also nicht zu sein?
WeiterlesenKategorie: Der Hype
Sea Point liegt wunderschön gelegen an der Atlantikküste und zählt zu den beliebtesten Stadtteilen für Touristen und digitale Nomaden. An der Promenade entlang zu spazieren oder zu joggen muss ein Traum sein. Ich wollte immer mal ins Schwimmbad, das direkt am Meer liegt, gehen, habe es aber noch nicht geschafft. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass ich Sea Point besonders gerne mag, aber ich würde natürlich trotzdem nicht ein Haus dort ablehnen, wenn es mir jemand schenken würde. Dann könnte ich morgens, bevor ich meinen Latte Macchiato trinke, erstmal noch einen zweifachen Rückwärtssalto mit Schraube vom 3-Meter-Turm des Schwimmbads machen. Außerdem hätte ich eine Reinigungskraft aus Khayelitsha, die morgens mehrere Stunden mit dem ÖPNV braucht, um nach Sea Point zu kommen. In Sea Point sind zwar 2090 Airbnbs gelistet, aber es gibt keine einzige Sozialwohnung.
WeiterlesenDas folgende Youtube Video ist ein weiterer Beitrag zur Debatte um die vielen digitalen Nomaden in Kapstadt. Ich werde mich dazu an dieser Stelle nicht äußern, sondern lasse das Video für sich sprechen.
Es ist Ende Mai und jetzt kommt die Zeit, in der das Wetter in Deutschland besser ist als in Kapstadt. Deswegen befindet sich momentan wahrscheinlich kein Tourist in Kapstadt. Trotzdem leite ich folgende Bitte einer Kapstädterin weiter und wir merken uns diese bis wir im Dezember wieder die Sonnenuntergänge in der schönsten Stadt der Welt genießen.
Folgender Beitrag wird einer von vielen sein. Airbnb ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt, auch weil es nicht nur ein Kapstadt Problem ist. Andere Städte, wie Barcelona, versuchen das Airbnb Problem schon zu lösen, in dem sie Airbnb verbieten und ehrlich gesagt finde ich es einen absoluten richtigen Schritt.1 Es lässt sich sicherlich diskutieren, ob ein Verbot notwendig ist oder ob sehr strenge Regeln und eine Behörde, die die Strafen durchsetzt, ausreichen würde.
Welches Airbnb Problem hat Kapstadt?
Ich werde nicht die gesamte Kapstadt Geschichte ausrollen, sondern lieber einen separaten Beitrag dazu erstellen. Zur Vorgeschichte muss trotzdem erwähnt sein, dass Coloureds und Blacks während der Apartheid aus der Stadt vertrieben wurden und irgendwo außerhalb der Innenstadt wortwörtlich in den Sand gesetzt wurden. Kapstadts Regierung, seit 2009 regiert von der Democratic Alliance (vergleichbar mit CDU/FDP), hat bisher noch keine einzige Sozialwohnung in der Innenstadt oder in den reichen Stadtteilen am Meer gebaut. Es wurden eher noch aktiv Sozialwohnungen verhindert.2
WeiterlesenDieser Satz scheint der mit Abstand beliebteste Satz von Südafrikanern unter Social Media Posts von Influencern oder digitalen Nomaden zu sein, die von ihrem schönen Leben in Kapstadt erzählen. Zu diesem Thema kann ich Romantha Bothas (politische Beobachterin) Tiktok-Video empfehlen. Ich schätze, es ist der Anfang des Kampfes gegen Influencer und digitale Nomaden. Es ist der Anfang des Kampfes gegen zu hohe Mieten. Die Stadt scheint nur noch für reiche Internationals zu sein. Die Regierung Kapstadts hat mittlerweile auch eine Idee präsentiert, um zumindest mehr Einnahmen für die Stadt durch Airbnbs generieren zu können. Airbnbs sollen nun Gewerbesteuer zahlen müssen.1 Das klingt erstmal gut, wird aber das Problem nicht lösen können. Andere lokale Initiativen erhöhen den Druck und fordern eine Steuer nur für digitale Nomaden.2 Je nach Höhe kann das natürlich dazu führen, dass Kapstadt wieder weniger interessant für diese sein wird. Es bleibt spannend, welche Steuern eingeführt werden und wie sich der Kampf der Kapstädter gegen Airbnb und digitale Nomaden weiter entwickelt.