Autor: Silas (Seite 2 von 2)

Kapstadts Airbnb Problem

Folgender Beitrag wird einer von vielen sein. Airbnb ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt, auch weil es nicht nur ein Kapstadt Problem ist. Andere Städte, wie Barcelona, versuchen das Airbnb Problem schon zu lösen, in dem sie Airbnb verbieten und ehrlich gesagt finde ich es einen absoluten richtigen Schritt.1 Es lässt sich sicherlich diskutieren, ob ein Verbot notwendig ist oder ob sehr strenge Regeln und eine Behörde, die die Strafen durchsetzt, ausreichen würde.

Welches Airbnb Problem hat Kapstadt?

Ich werde nicht die gesamte Kapstadt Geschichte ausrollen, sondern lieber einen separaten Beitrag dazu erstellen. Zur Vorgeschichte muss trotzdem erwähnt sein, dass Coloureds und Blacks während der Apartheid aus der Stadt vertrieben wurden und irgendwo außerhalb der Innenstadt wortwörtlich in den Sand gesetzt wurden. Kapstadts Regierung, seit 2009 regiert von der Democratic Alliance (vergleichbar mit CDU/FDP), hat bisher noch keine einzige Sozialwohnung in der Innenstadt oder in den reichen Stadtteilen am Meer gebaut. Es wurden eher noch aktiv Sozialwohnungen verhindert.2 

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In Green Point sollen Sozialwohnungen gebaut werden!

In Green Point sollen Sozialwohnungen gebaut werden und ich bin trotzdem nicht glücklich darüber.1 Green Point ist einer der reichsten Stadtteile in Kapstadt. Er liegt wunderschön gelegen am Atlantik mit Blick auf Robben Island. Das Kapstadt Stadion befindet sich außerdem in dem Stadtteil. Nun möchte die Stadt ein Grundstück an private Investoren verkaufen, damit sie dort Wohnungen bauen können. Es soll bei dem Bau der Wohnungen auch einen Anteil an Sozialwohnungen geben. Das ist einerseits wichtig und notwendig, andererseits stellt sich die Frage, wie viele Sozialwohnungen gebaut werden und warum die Stadt auf ihrem eigenen Grundstück nicht ausschließlich Sozialwohnungen bauen lässt. 360.000 Menschen sind auf einer Warteliste für eine Sozialwohnung und die Stadt verkauft ein teures Grundstück und lässt nur ein paar Sozialwohnungen bauen? Das reicht nicht aus und wird zurecht von Initiativen und auch der Oppositionspartei Good und ihrem Abgeordneten Axolil Notywala kritsiert. Es bleibt abzuwarten wie viele Sozialwohnungen wirklich gebaut werden. Eventuell überrascht uns die Regierung noch und es werden doch eine zufriedenstellende Anzahl an Sozialwohnungen gebaut. Trotz aller Kritik bleibt zu loben, dass es ein erster Schritt in die richtige Richtung ist: Es werden endlich Sozialwohnungen in reichen Stadtteilen gebaut.

  1. City of Cape Town proposes affordable housing on prime Green Point site | GroundUp ↩︎

Western Cape Gang Monitor (1)

Quelle: WC-Gang-monitor.-No.1.-GI-TOC-October-2023.v3.pdf

Im Jahr 2023 hat die Global Initiative against transnational organized crime einen ersten Gang Monitor vorgelegt.1 2023 ist schon ein bisschen her und es hat sich seit dem auch etwas verändert. Trotzdem wollte ich mit dem ersten Bericht anfangen. Über 1000 Gang-bezogene Fälle haben sie dabei in den letzten drei Monaten beobachtet. Ihre Analyse basiert auf Interviews mit Gangstern, Ex-Gangstern, Community Leadern, Polizeibeamten und anderen Mitgliedern aus dem Justiz System.

Es wurden dabei 4 Erkenntnisse der letzten 3 Monate herausgestellt:

  1. In Hannover Park nehmen die Auseinandersetzungen zwischen den Americans, eine der größten Gangs in Kapstadt, und kleineren Abspaltungen der Americans zu.
  2. Die Fancy Boys versuchen die Kontrolle über immer mehr Gebiete zu gewinnen, vor allem in Manenberg und Mitchells Plain.
  3. PAGAD G-Force, eine bekannte Anti-Gang-Gruppe, ist in Hannover Park wieder auf der Straße aktiv.
  4. Junge Gangster gründen immer mehr Abspaltungen von etablierten Gangs
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Das Drama um die 49 weißen Südafrikaner

Ich hatte zuerst nicht vor etwas darüber zu schreiben, weil ich mich eigentlich nicht von Fake News von Trump und Musk leiten lassen möchte. Trotzdem mache ich es hiermit, weil es trotz aller Fake News und Verschwörungen ein wichtiges Thema in Südafrika aufgreift und ich mir insgeheim ein politisches Comeback durch diese Debatte erhoffe.

Kurze Einordnung: Trump und Musk haben vor Monaten für sich selbst beschlossen, dass in Südafrika ein Genozid gegen Weiße stattfindet. Deswegen hat Trump beschlossen weißen Südafrikanern politisches Asyl anzubieten. Dieses haben 49 Südafrikaner vor zwei Wochen angenommen und sind in die USA ausgewandert. Ich schreibe auswandern, weil flüchten das falsche Wort dafür ist. Weiße Südafrikaner sind keine Geflüchteten und es gibt auch keinen Genozid. Die Kriminalitätsrate ist hoch, aber das betrifft alle Menschen in Südafrika und nicht nur Weiße.

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Steht der Rauswurf der DA an?

Wie die Sunday Times am Sonntag berichtete scheint das Ende der Democratic Alliance (DA) im Government of National Unity (GNU) kurz bevor zu stehen:

„Insiders told the Sunday Times that more than 100 MPs — about two-thirds of the total number — confronted secretary-general Fikile Mbalula at a hostile meeting convened at short notice in Johannesburg on Friday.“1

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When are you going home?

Dieser Satz scheint der mit Abstand beliebteste Satz von Südafrikanern unter Social Media Posts von Influencern oder digitalen Nomaden zu sein, die von ihrem schönen Leben in Kapstadt erzählen. Zu diesem Thema kann ich Romantha Bothas (politische Beobachterin) Tiktok-Video empfehlen. Ich schätze, es ist der Anfang des Kampfes gegen Influencer und digitale Nomaden. Es ist der Anfang des Kampfes gegen zu hohe Mieten. Die Stadt scheint nur noch für reiche Internationals zu sein. Die Regierung Kapstadts hat mittlerweile auch eine Idee präsentiert, um zumindest mehr Einnahmen für die Stadt durch Airbnbs generieren zu können. Airbnbs sollen nun Gewerbesteuer zahlen müssen.1 Das klingt erstmal gut, wird aber das Problem nicht lösen können. Andere lokale Initiativen erhöhen den Druck und fordern eine Steuer nur für digitale Nomaden.2 Je nach Höhe kann das natürlich dazu führen, dass Kapstadt wieder weniger interessant für diese sein wird. Es bleibt spannend, welche Steuern eingeführt werden und wie sich der Kampf der Kapstädter gegen Airbnb und digitale Nomaden weiter entwickelt.

  1. Digital nomads row — Cape Town mayor suggests tax on short-term rentals to protect locals ↩︎
  2. Cape Town locals want tax on digital nomads to balance high housing costs – The Mail & Guardian
    ↩︎
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